Selbstfürsorgliche Uhrumstellung

 

Nächsten Sonntag, am 26.03. ist es wieder soweit: Die Uhr wird umgestellt.

 

Ein herausfordernder Einschnitt für viele Menschen und Tiere. Es wird von einer "Zeitumstellung" geredet, das ist es aber nicht. Die Zeit läuft weiter wie bisher, die Sonne geht auf und unter wie vorher auch, aber die Uhr zeigt eine andere Zeit an. Und für unsere innere Uhr bedeutet das eine Art Jetlag, bei dem uns eine Stunde fehlt. Die Uhrzeit, die unserer inneren Uhr entgegenkommt, ist die Winterzeit, denn sie orientiert sich daran, dass die äußeren Bedingungen (Stand der Sonne) möglichst im Einklang mit unserer inneren Uhr sind. Dies ist je nach Längengrad ein bisschen unterschiedlich, so dass in Deutschland an unterschiedlichen Orten die Sonne etwas früher oder später auf- und untergeht. Da wir Menschen tagaktive Wesen sind, reagiert unser Körper auf Licht und Dunkelheit. Helligkeit aktiviert uns, Dunkelheit bringt uns zur Ruhe. Dieser Mechanismus ist in unserer modernen Zeit durch künstliches Licht sowieso schon nicht mehr so wirksam und beeinträchtigt vor allem Menschen mit Schlafproblemen, aber auch ältere Menschen und Tiere. Untersuchungen zeigen, dass in der Zeit nach der Uhrumstellung mehr Unfälle passieren, die Selbstmordrate steigt und in Gerichtssälen mehr Fehlurteile gefällt werden als sonst. 

Um sich die Umstellung zu erleichtern, kann man schon heute anfangen, sich etwas schonender darauf einzustellen, indem man täglich 10 Minuten früher ins Bett geht und aufsteht, so dass man am Sonntag schon innerlich bei der Uhrumstellung angekommen ist. Möglich ist auch, diesen Prozess in drei Tagen mit jeweils 20 Minuten oder in zwei Tagen mit jeweils 30 Minuten durchzuführen. Auch die Essenszeiten können dementsprechend angepasst werden.

So fehlt uns nicht nächsten Sonntag ganz plötzlich eine Stunde, sondern wir stellen uns Schritt für Schritt darauf ein, dass die äußere Zeit von einem auf den anderen Tag anders tickt als unsere innere Uhr. 

 

Obwohl Chronobiologen und andere Experten immer wieder deutlich machen, wie wichtig es wäre die Uhrumstellung abzuschaffen und zur Winterzeit zurückzukehren, sind scheinbar viele Menschen der Meinung, es sollte eine jährliche Sommerzeit herrschen. Die Idee dabei ist, dass es so viel schöner ist, wenn es im Sommer länger hell ist. Der Preis dafür ist jedoch, dass es bei ganzjähriger Sommerzeit im Dezember und Januar erst um 09:30 hell werden würde und das würde für die meisten Menschen, vor allem für Schüler bedeuten, dass die Morgenstunden noch erschöpfender und schwerfälliger ablaufen als sowieso schon in der Winterzeit, da unsere innere Uhr sich mit Licht und Dunkelheit synchronisiert. Dies wäre nur eine weitreichende Folge, wenn es tatsächlich dazu käme, dass eine ganzjährliche Sommerzeit eingeführt würde...